Ich habe einen Kurzroman der diesjährigen Nobelpreisträgerin, Annie Ernaux, gelesen. Der Roman heißt "Die Frau" und dreht sich um ihre Mutter. Die Autorin erzählt von ihrer Beziehung zu ihrer Mutter von der Kindheit bis zu deren Tod. Ausgangspunkt ist der Tod ihrer Mutter, und von dort aus rekonstruiert sie das Leben ihrer Mutter. Sie wurde in armen Verhältnissen in Nordfrankreich geboren und kämpfte ihr ganzes Leben lang, um voranzukommen und ihrer Tochter eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Wie alle Menschen ist sie ein widersprüchlicher Charakter: Sie hasst die privilegierte Klasse, möchte aber zu ihr gehören; sie opfert alles für ihre Tochter, beneidet sie aber auch. Eine sehr empfehlenswerte Lektüre.